Lilith

[551] Lilith (hebr., Jes. 34, 14, die »Nächtliche«), ein fabelhaftes Nachtgespenst, von Luther »Kobold« genannt, nach dem Targum die Königin von Smaragd, nach den rabbinischen Traditionen die erste Frau Adams und von diesem Mutter von Riesen (auch Ahrimans) und zahllosen bösen Geistern, später Kebsweib Sammuels, des Teufels. Noch bis ins 4. Jahrh. n. Chr. galt sie als Dämonin, die Kindern nachstellt und Unheil bringt, ähnlich den Lamiae, Striges und Empusen der Griechen und Römer. Zur Bannung dieses Nachtgespenstes schrieb die jüngere Kabbala (s. d.) Bannzettel für die Wochenstube vor. Die L. scheint eine zum Gespenst gewordene vormalige Gottheit zu sein; denn in dem babylonisch-assyrischen Pantheon erscheint neben der männlichen Gottheit Lil die weibliche L.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 551.
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