Luftansammlung

[798] Luftansammlung (Pneumatosis), krankhafte Ansammlung von Luft und Gasen in den Lungen, im Darm, im Brustfellsack, in den Blutgefäßen, bisweilen auch in Geweben. Die übermäßige L. im Magendarmkanal wird als Meteorismus, die in den Lungenbläschen als Lungenemphysem, L. im Brustfellsack als Pneumothorax, im Unterhautzellgewebe als Emphysem etc. bezeichnet. Die Luftansammlungen an Körperstellen, wo sich im Normalzustand keine Luft befindet, entstehen auf verschiedene Weise. Meist ist die Luft von außen (z. B. bei Operationen) oder aus erkrankten lufthaltigen Teilen des Organismus in die betreffenden Körperstellen eingedrungen. Es können aber auch Gase an Ort und Stelle durch Fäulnis entstehen, soz. B. in der Gebärmutter nach der Geburt aus Blutgerinnseln und Fötalresten. Im allgemeinen wirkt die L. wie ein fremder Körper, der die Organhöhlen und Gewebe teils auseinander drängt, teils infolge des Gehalts an Fäulniserregern Entzündung bewirkt, teils auch, namentlich in den Blutgefäßen, durch deren Verschluß raschen Tod zur Folge hat.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 798.
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