Mangansuperoxyd

[221] Mangansuperoxyd (Manganhyperoxyd, Mangandioxyd) MnO2 findet sich in der Natur als Purolusit oder Braunstein und als Polianit, entsteht bei vorsichtigem Schmelzen von kohlensaurem Manganoxydul mit chlorsaurem Kali oder bei anhaltendem Erhitzen desselben im Luftstrom bei 260°. Es ist schwarz, gibt beim Erhitzen Sauerstoff und Manganoxyd oder Manganoxyduloxyd, beim Erhitzen in Wasserstoff Manganoxydul, beim Erhitzen mit Schwefelsäure Sauerstoff und schwefelsaures Manganoxydul (Darstellung von Sauerstoff aus Braunstein); mit Salzsäure gibt es Mangansuperchlorid, das sofort in Manganchlorür und Chlor zerfällt (Chlorbereitung); beim Schmelzen mit Kalihydrat entsteht mangansaures Kali. M. dient (als Braunstein) zur Darstellung von Sauerstoff, Chlor, Manganverbindungen und wird auch in der Glasfabrikation benutzt. Bei der Darstellung von Chlor gewinnt man als Rückstand eine (unreine) Lösung von Manganchlorür. Beim Kochen höherer Hydroxyde des Mangans mit Salpetersäure entsteht hydratisches Mangandioxyd als schwarzes Pulver, das leicht Wasser verliert, im feuchten Zustand sauer reagiert, aus Karbonaten Kohlensäure austreibt und salzartige Verbindungen bildet (Manganite, Manganigsäuresalze), die sich von einer Säure H2MnO3 ableiten. Sie sind amorph, heller oder dunkler braun, auch wohl braunrot, unlöslich in Wasser, löslich in Salzsäure, mit der sie beim Erwärmen Chlor entwickeln. Mit Säuren bildet M. Mangansuperoxydsalze, die noch wenig bekannt sind.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 221.
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