Marienkanalsystem

[299] Marienkanalsystem, in Rußland, verbindet die Wolga mit der Newa. Die Fahrt geht von der Newa durch die Ladoga-Umgehungskanäle (s. Ladogasee) in den Swir, Onegakanal, Wytegra, Marienkanal, Kowsha, Bjeloserokanal und Scheksna zur Wolga. Die Länge des ganzen Weges von St. Petersburg bis Rybinsk beträgt 1153 km, wovon 312 (bei Benutzung der neuen Ladogakanäle nur 307) km auf Kanälen zurückzulegen sind. Das System durchzieht die Gouvernements St. Petersburg, Olonez, Nowgorod und Jaroslaw. Die geringste Tiefe ist 1,8 m; die Zahl der Schleusen beläuft sich auf elf. Die Vorarbeiten zum M. wurden unter Peter d. Gr. mit der Anlage des 1731 eröffneten Kanals Peters d. Gr. zwischen Newa und Wolchow begonnen. Der Marienkanal selbst, der das Stromsystem der Newa mit dem der Wolga verbindet, wurde 1799 angelegt; 1882–86 wurde an Stelle des alten ein neuer Kanal von 8,6 km Länge gegraben. Der Onegakanal, das Schlußstück, wurde erst 1852 vollendet. Trotz der in den Jahren 1890–96 ausgeführten Verbesserungen hat die Schiffahrt auf dem M. noch immer mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die wichtigste Handelsstadt am M. ist Rybinsk (s. d.), an der Mündung der Scheksna; von den andern Häfen nennen wir Tscherepowez, Bjelosérsk, Wytegra und Wosnessenja.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 299.
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