Menispermazeen

[601] Menispermazeen (Mondsamengewächse), dikotyle, etwa 250 Arten umfassende, vorwiegend in den Tropen einheimische, aber auch in Nordamerika und Japan vertretene Familie aus der Ordnung der Polykarpier, meist schlingende Holzpflanzen mit ungeteilten oder gelappten, handnervigen Blättern und kleinen, in achselständigen Trauben stehenden, zwei- bis dreigliederigen, diözischen Blüten. Die Gattung Mac Clintockia kommt in einigen zweifelhaften Arten fossil im Tertiär von Gelinden und der Kreide Grönlands vor. Arzneiliche Verwendung finden die Wurzeln des südamerikanischen Chondodendron tomentosum (echte Pareirawurzel), der tropischen Cissampelos Pareira (falsche Pareirawurzel), die bei den Eingebornen Ostafrikas in hohem Ansehen stehende Jatrorrhiza palmata (Kalumba- oder Kolumbowurzel) u. a. Die Kockelskörner (der südasiatischen Anamirta Cocculus), die das giftige Pikrotoxin enthalten, benutzt man bisweilen zum Betäuben der Fische.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 601.
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