Middleton [2]

[772] Middleton (spr. middlt'n), Thomas, engl. Dramatiker, geb. wahrscheinlich 1570 in London, gest. 1627, wahrscheinlich in seinem Hause zu Newington Butts, kam 1593 in das Rechtsinstitut Gray's Inn, wandte sich aber bald dem Theater zu, für das er eine große Reihe von Stücken schrieb, oft in Verbindung mit Rowley, Dekker u. a. Am besten sind seine Komödien, z. B. »A trick to catch the old one« oder »The family of love«, alle mit lebhaftem Intrigenspiel, obszön im Stoff und ungleich in der Ausführung. In seinen ernstern Stücken ist öfters eine deutliche Nachahmung Shakespeares zu beobachten, namentlich »The witch« (gedruckt erst 1778 nach einer Handschrift) ist von »Macbeth« stark beeinflußt. Seine Werke wurden gesammelt von Dyce (Lond. 1840, 5 Bde.) und neuerdings von Bullen (das. 1886, 8 Bde.). Eine Auswahl mit interessantem Essay bot A. C. Swinburne in der »Mermaid Series« (Lond. 1887; 1904, 2 Bde.). Vgl. Benguerel, Thomas M. (Ilfeld 1870); R. Fischer, Thomas M. (in der »Festschrift zum 8. Neuphilologen-Tage«, Wien 1898), und H. Jung, Middletons Verhältnis zu Shakespeare (Leipz. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 772.
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