Ilfeld

[752] Ilfeld, Flecken und Kreishauptort im preuß Regbez. Hildesheim, in der alten Grafschaft Hohnstein, am Südfuß des Harzes, am Eingang in das Bähretal und mit Station I.-Wiegersdorf an der Eisenbahn Nordhausen-Wernigerode, 254 m ü. M, hat eine evang. Kirche, Gymnasium (ehemalige Klosterschule mit Alumnat und reicher Bibliothek), höhere Privatschule, Amtsgericht, 2 Oberförstereien, Fabriken für Parkettfußböden, Papier und Gips, Steinbrüche, Bierbrauerei und (1900) 1600 Einw. Östlich liegt der Poppenberg (599 m) mit Aussichtsturm. I. wird als Luftkurort besucht. – I. entstand im 14. Jahrh. um das 1190 gegründete Benediktinerkloster I., das später an die Prämonstratenser überging und vom Abt Thomas Stange 1545 reformiert wurde. Das 1546 mit ihm verbundene Pädagogium bewahrte den vom Rektor Michael Neander (1550–95; s. d.) begründeten Ruf bis heute. Vgl. Förstemann, Monumenta rerum Ilfeldensium (Nordh. 1843, Zusätze 1853); Neander, Bericht vom Closter Ilfeldt (hrsg. von Bouterwek, Götting. 1873); Schmid, M. Neander (in »Geschichte der Erziehung«, 2. Bd., 2. Abt.,[752] Stuttg. 1889); Wiese, Lebenserinnerungen, Bd. 1, S. 277 ff. (Berl. 1886); K. Meyer, Geschichte des Klosters I. (Leipz. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 752-753.
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