Prämonstraténser

[261] Prämonstraténser (lat., Norbertiner), regulierte Chorherren, gestiftet 1119 durch Norbert den Heiligen (s. d.), der auf einer Wiese im Wald von Coucy bei Reims, die ihm angeblich vom Himmel bezeichnet worden war (daher pré montré, pratum monstratum), seine ersten Anhänger in der verschärften Regel des heil. Augustin unterwies. Honorius II. bestätigte den Orden 1126. Das Kloster Prémontré war das Stammkloster und sein Abt der Ordensgeneral. In Deutschland hat sich der Orden namentlich um Verbreitung des Christentums in den wendischen Grenzländern verdient gemacht. Um 1500 waren die P. in 30 Provinzen über ganz Europa bis nach Syrien verbreitet. Die Reformation verringerte die Zahl ihrer Klöster um mehr als die Hälfte. 1900 zählten die P. in 5 Provinzen (Circarien) mit 17 Abteien und einigen Prioraten 688 Priester. Die Ordenstracht ist weiß; das Wappen des Ordens zeigt nebenstehende Abbildung.

Wappen der Prämonstratenser.
Wappen der Prämonstratenser.

Die Prämonstratenserinnen, die zeitweise mit den Mönchen in durch eine Mauer geschiedenen Doppelklöstern lebten und vor der Reformation stark verbreitet waren, zählten 1906 etwa 250 Mitglieder in 5 Abteien und 5 Prioraten. Vgl. Winter, Die P. des 12. Jahrhunderts (Berl. 1865); Danner, Catalogus totius ordinis Praemonstratensis (Innsbr. 1894); Heimbucher, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 1 (Paderb. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 261.
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