Coucy

[315] Coucy (spr. kußi), Kastellan von, altfranz. Dichter, berühmt durch seine angebliche Liebe zur Dame von Fayel, die von ihrem Gemahl gezwungen wurde, das Herz ihres im Kreuzzuge gestorbenen Geliebten zu verzehren, und aus Gram darüber starb. Der älteste Text, der die romantische Geschichte vom gegessenen Herzen auf den Kastellan von C. überträgt, ist ein Versroman aus dem Ende des 13. Jahrh. von Saquet (hrsg. von Crapelet, Par. 1829; Neudruck 1895), aus dem sie Uhland kennenlernte. Der historische Kastellan von C., von dem uns 15 Minnelieder erhalten sind (zuletzt hrsg. von Fath, Heidelb. 1883), war wahrscheinlich Gui, der von 1186–1201 in Urkunden vorkommt. Vgl. G. Paris, Le roman du châtelain de C. (in der »Romania«, Bd. 8, Par. 1879).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 315.
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