Förstemann

[775] Förstemann, Ernst Wilhelm, Germanist, geb. 18. Sept. 1822 in Danzig, war zuerst Lehrer am Gymnasium seiner Vaterstadt, von 1851 ab am Lyzeum zu Wernigerode, 1866–87 Oberbibliothekar der königlichen Bibliothek in Dresden, deren Reorganisation und Neukatalogisierung er durchführte, 1887–99 Privatbibliothekar des Königs von Sachsen und lebt jetzt in Charlottenburg. Er veröffentlichte vor allem: »Altdeutsches Namenbuch« (Bd. 1, Personennamen, Nordh. 1854; 2. Aufl., Bonn 1900; Bd. 2, Ortsnamen, Nordh. 1859, 2. Aufl. 1872), daneben als selbständiges Werk: »Deutsche Ortsnamen« (das. 1863); ferner: »Die gräflich Stollbergsche Bibliothek in Wernigerode« (das. 1866); »Mitteilungen aus der Verwaltung der königlichen öffentlichen Bibliothek zu Dresden« (Dresd. 1871,1876 u. 1881) und »Geschichte des deutschen Sprachstammes« (Nordh. 1874–75, Bd. 1 und 2). Auch besorgte er eine Ausgabe der Dresdener »Mayahandschrift«, eines wichtigen Denkmals der indianisch-amerikanischen Literatur (Leipz. 1880; Erläuterungen dazu, Dresd. 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 775.
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