Molsheim

[44] Molsheim, Kreis- und Kantonshauptstadt im deutschen Bezirk Unterelsaß, an der Breusch, am Fuße der Vogesen, Knotenpunkt der Eisenbahnen Schlettstadt-Zabern und Straßburg-Rothau-Saales, 180 m ü. M., hat eine evangelische und eine schöne kath. Kirche (von 1580), ein neues Stadthaus mit Fruchthalle, eine landwirtschaftliche Winterschule, eine Mädchenerziehungsanstalt mit Waisenhaus, Amtsgericht, eine Eisen- und Stahlwarenfabrik, Orgelbau, Gerberei, Zigarrenfabrikation, Elektrizitätswerk, vortrefflichen Wein- und Hopfenbau und (1905) mit der Garnison (ein Bataillon Fußartillerie Nr. 14) 3164 meist kath. Einwohner. – M. gehörte früher zum Bistum Straßburg. Nach Einführung der Reformation in Straßburg begaben sich die katholischen Domherren jener Stadt nach M. und machten aus der Pfarrkirche eine Kollegiatkirche. Die um 1580 in M. errichtete Jesuitenschule wurde 1702 nach Straßburg verlegt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 44.
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