Momigny

[50] Momigny (spr. -inji), Jérôme Joseph de, Musiker, geb. 20. Jan. 1762 in Philippeville, gest. im Juli 1838 zu Paris, bekleidete Organistenstellen (unter andern in Lyon), lebte aber seit 1800 in Paris, wo er wegen seiner theoretischen Reformideen vergeblich nach einer Stellung rang. In einer Reihe von Schriften (»Cours complet d'harmonie et de composition«, 1806, 3 Bde.) sowie in dem von ihm redigierten zweiten Bande des Musikteils der »Encyclopédie méthodique« (Par. 1811) entwickelt M. mit voller Klarheit die Prinzipien der erst mehr als 50 Jahre später durch Hans v. Bülow, M. Lussy, R. Westphal und Hugo Riemann allmählich zur Geltung gebrachten Phrasierung (s. d.), die von seinen Zeitgenossen nicht verstanden wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 50.
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