Mongolenfalte

[72] Mongolenfalte (Mongolenange), eine Eigentümlichkeit am Auge der mongolischen Rasse, die darin besteht, daß die Falte am obern Lide, die beim Europäer, mehr oder weniger deutlich ausgeprägt, parallel dem freien Lidrande verläuft und zumeist den innern Augenwinkel nicht erreicht, beim Mongolen in schiefer und scharfer Richtung über den letztern hinwegzieht und sich nach unten schlägt, so daß sie den innern Augenwinkel und mit ihm die Tränenwarze bedeckt. Hierdurch kommt das scheinbare Schiefstehen der Augen und die scheinbare Kleinheit der Augen zustande. Bei der kaukasischen Rasse kommt die M. als provisorische Bildung bei Kindern vor (nach den von Drews am Material des Münchener Kinderkrankenhauses angestellten Beobachtungen zu 32,6 Proz. im 1.–6. Lebensmonat, zu 25 Proz. im 7.–11. und von dann an abnehmend bis zu 2,6 Proz. im 12. Jahre).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 72.
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