Murîd

[286] Murîd (arab., »Wollender«, »Suchender«), der Jünger (Novize, Adept), der unter Leitung des Pîr oder Murschid in die Mysterien der islamischen Geheimlehren einzudringen sucht, wie sie im Sufismus ausgebildet wurden und namentlich in den Derwischorden gepflegt werden. Die Hingabe des M. an den geistlichen Lehrer ist eine fanatisch begeisterte, absolute. Durch diese Hingabe wurden die Kämpfe der Bergvölker des Kaukasus gegen die Ungläubigen gefährlich. Zuerst führte Mulla Mohammed, später Kasi Mulla, endlich Schamyl ungezählte Mengen ergebener Murîden in den Kampf. Seit Vernichtung der Murîden ist die Kraft des Islams im Kaukasus gebrochen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 286.
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