Musikdiktāt

[313] Musikdiktāt, das Nachschreiben von Musik nach dem Gehör, wurde als musikalisches Bildungsmittel in den Musikschulen zuerst von Ambroise Thomae 1871 am Pariser Konservatorium als obligatorischen Kursus eingeführt und danach auch in Deutschland verbreitet. Beispielsammlungen sind: A. Lavignacs »Cours complet de dictée musicale« (Par. 1882), Heinrich Götzes »Musikalische Schreibübungen« (Leipz. 1882) und H. Riemanns »Katechismus des Musikdiktats« (2. Aufl., das. 1903). Der Zwang, das Gehörte in Noten zu verwandeln, ist jedenfalls ein außerordentliches Förderungsmittel für die allseitige Ausbildung des musikalischen Vorstellungsvermögens.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 313.
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