Myōm

[340] Myōm (Myoma, griech.), Muskelfasergewächs, Neubildung aus glatten oder (sehr selten) aus gestreiften Muskelfasern (Rhabdomyom). Das aus glatten Muskelfasern bestehende M. (Leiomyoma oder M. laevicellulare) ist recht häufig und entwickelt sich, wo glatte Muskelfasern normal vorkommen, also ganz besonders im Uterus, dann im Darm, im Magen in der äußern Haut. Die spindelförmigen Muskelzellen dieser Geschwülste sind mikroskopisch nachzuweisen. Wuchert neben und mit den glatten Muskelfasern auch das Bindegewebe, so entsteht eine aus Bindegewebe und Muskelfasern bestehende Mischgeschwulst, die man, je nach dem Vorwiegen des einen oder andern Gewebes, als Myofibrom oder Fibromyom bezeichnet. Das M. ist eine gutartige, keine Metastasen machende Geschwulst, in der Regel rundlich, zuweilen höckerig an der Oberfläche, immer scharf umschrieben und leicht ausschälbar. Die in der Uteruswand entstehenden Myome können die Größe eines Kindskopfes erreichen und durch Druck auf die Nachbarorgane große Beschwerden machen. Die Behandlung kann nur in operativer Entfernung bestehen. Vgl. auch Gebärmutterkrankheiten, S. 402.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 340.
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