Naphthalinsulfosäuren

[411] Naphthalinsulfosäuren C10H7.SO3H entstehen bei Einwirkung von Schwefelsäure auf Naphthalin, bei 80° vorwiegend die a Säure, die bei 90° schmilzt, und bei 160° sowie bei Überschuß von Schwefelsäure mehr β Säure, die bei 101° schmilzt. Beim Erhitzen von α Säure mit Schwefelsäure lagert sie sich in d Säure um. Beide Säuren sind farblos, kristallinisch, zerfließlich und lassen sich durch ihre Kalk- oder Bleisalze trennen. Bei längerm Erhitzen von Naphthalin[411] mit konzentrierter Schwefelsäure entstehen zwei Disulfosäuren C10H6(SO3H)2, die man durch Kristallisation ihrer Chloride aus Benzol trennt. Auch eine Reihe isomerer Trisulfosäuren ist dargestellt worden. Die N. geben beim Schmelzen mit Alkali Naphthole und werden zu deren Darstellung benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 411-412.
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