Nasenpolypen

[431] Nasenpolypen (Schleimpolypen), weiche, gallertartig durchscheinende, grauweiße oder gelbliche Geschwülste der Nasenschleimhaut von sehr verschiedener Größe bis Daumenlänge. Sie sind meist länglichrund, sitzen breit auf der Schleimhaut auf, sind aber häufiger gestielt und hängen beweglich in die Nasenhöhle herab; meist sitzen sie an den Nasenmuscheln (besonders an der mittlern). Sie werden gewöhnlich verursacht durch chronische Schleimhautentzündungen, namentlich auch durch den Reiz der eiterigen Absonderung bei Erkrankung der Nebenhöhlen der Nase, behindern die Atmung und beeinträchtigen stark das Sprechen. Durch nervöse Reflexwirkung rufen sie oft Asthma hervor, das dann durch Entfernung der N. meist geheilt werden kann. Die Operation wird am besten durch Abschnüren mittels der kalten Stahldrahtschlinge ausgeführt. Bei Polypen im Nasen-Rachenraum benutzt man die galvanokaustische Schlinge, da diese Polypen (eigentliche Fibrosarkome) aus derbem Gewebe bestehen und meist starke Blutungen bei der Entfernung verursachen. Weit seltener kommen in der Nase andersartige Geschwülste vor (Papillome, Cysten), die auch gestielt sein können und dann den geschilderten eigentlichen N. ähnlich sind.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 431.
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