Nievo

[686] Nievo (spr. njēwo), Ippolito, ital. Dichter, geb. 30. Nov. 1831 in Padua, gest. 4. März 1861, studierte die Rechte, war dabei ununterbrochen in die nationalen Verschwörungen und Kämpfe verwickelt und begleitete als Offizier Garibaldi nach Sizilien Auf der Rückkehr von dort ging er mit dem Dampfer Ercole in der Nähe Neapels unter. Mit ihm ging seinem Vaterland ein vielversprechendes poetisches Talent verloren. Bei Lebzeiten hatte er außer Gedichten (»Le Lucciole«, Mail. 1858; »Amori gari baldini«, das. 1860) Novellen und Romane erscheinen lassen. Unter letztern ragen hervor: »Angelo di bontà« (1856; deutsch in Heyses »Italienischen Novellisten«, Leipz. 1877) und »Il conte pecorajo« (1857). Sein bedeutendstes Werk sind die nachgelassenen »Confessioni di un ottuagenario« (Flor. 1867; neue Ausg., Mail. 1899; deutsch, Leipz. 1877, 2 Bde.), eine Art historischen Romans, der die Geschichte Italiens von 1775–1858 mit künstlerischer Hand zur Darstellung bringt. Auch in seinen Gedichten (eine Auswahl u. d. T.: »Poesie di Ippolito N.«, Flor. 1883) betätigte sich das eigent üm liche und bedeutende Talent des Dichters. Vgl. Heyse, Italienische Dichter, Bd. 4 (Berl. 1889); Mantovani, Il poeta soldato: Ippolito N. (Mail. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 686.
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