Nymphomanīe

[853] Nymphomanīe (griech., Mutterwut, Mannstollheit, Andromanie), ein durch ausartenden Geschlechtstrieb veranlaßter übermäßiger, krankhaft gesteigerter Drang zum Beischlaf beim weiblichen Geschlecht. Der analoge Zustand beim Mann wird Satyriasis genannt. Beide unterscheiden sich von der Erotomanie dadurch, daß bei letzterer der geistige Organismus, das schwärmerische Phantasieleben ohne Steigerung des körperlichen Geschlechtstriebes erregt ist. Die N. begleitet gewisse Formen der Geisteskrankheiten (Manie), ist also als ein Symptom derselben anzusehen, und demnach richtet sich der Verlauf der N. und ihre Behandlung nach dem Grundleiden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 853.
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