Onōnis

[64] Onōnis L. (Hauhechel), Gattung der Leguminosen, kahle, behaarte oder drüsig zottige und klebrige, oft dornige Kräuter, Halbsträucher und Sträucher mit abwechselnden, meist fiederig dreizähligen Blättern, oft großen, laubartigen Nebenblättern, rosenroten, gelben oder bunten, einzeln oder zu 2–3 traubig achselständigen, oft zu scheinbar endständigen ährigen Trauben zusammengedrängten Blüten und eiförmiger oder linealer, oft gedunsener Hülse. Über 70 Arten in den Mittelmeerländern bis zu den Kanaren, wenige in Nord- und Mitteleuropa. O. spinosa L. (Harnkraut, Ochsenbrech, Weiberkrieg), 30–90 cm hoch, mit in Dornen auslaufenden Ästen und Zweigen, unten drei-, oben einzähligen Blättern, meist einzeln stehenden, rosenroten oder weißen Blüten, wächst fast in ganz Europa. Ihre Wurzel (Radix Ononidis) schmeckt bitter adstringierend, enthält kristallisierbares, geschmackloses, nur in Alkohol lösliches Ononin C30H34O13, das bei 235° unter Zersetzung schmilzt und durch Säuren in Formonetin C24H20O6 und Glykose gespalten wird; sie wird als harntreibendes Mittel benutzt. Diese Art wie auch O. repens L. sind auf Kulturboden lästige Unkräuter, auf Sandboden als bodenverbessernd des Anbaues wert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 64.
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