Palissot de Montenoy

[332] Palissot de Montenoy (spr. palissó dö mongt'nūá), Charles, franz. Dichter, geb. 3. Jan. 1730 in Nancy, gest. 15. Juni 1814 in Paris, wurde schon in seinem 14. Jahre Bakkalaureus der Theologie, verließ jedoch dieselbe wieder, um sich ganz der Literatur zu widmen. Er war zuletzt Bibliothekar der Bibliothèque Mazarine in Paris. Seine ersten Trauerspiele fanden geringen Beifall, größern seine Lustspiele: »Les tuteurs« und »Le barbier de Bagdad«. Sein satirisches Schubladenstück »Le cercle«, worin er namentlich Rousseau geißelte, zog ihm viele Angriffe von seiten der Enzyklopädisten zu, die er in den »Petites lettres sur de grands philosophes« (1757) und der Kömödie »Les philosophes« (1760) zurückgab. Mit Voltaire hielt er Frieden und widmete ihm sogar »La Dunciade, ou la guerre des sots« (1764), eine Sammlung satirischer Charakterbilder, die er später noch durch die Porträte der Revolutionshelden vermehrte. Seine »Œuvres« erschienen 1788, 4 Bde.; 1809, 6 Bde. Vgl. Meaume, P. et les philosophes (Nancy 1864); de Puymaigre, Romanciers de la Lorraine (Par. 1848).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 332.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika