Papageifisch

[385] Papageifisch (Seepapagei, Scarus Bleek.), Gattung der Schlundkiefer aus der Familie der Lippfische (Labroidae), schönschuppige und prächtig gefärbte Fische, bei denen der Unterkiefer über den Oberkiefer vorspringt und die miteinander verwachsenen Zähne eine konvexe Schneideplatte bilden. Sie bewohnen namentlich die tropischen Meere; nur der Seepapagei (S. cretensis C. V.) kommt im Mittelmeer, bei den Kanaren und bei Madeira vor (s. Tafel »Fische IV«, Fig. 7). Er ist länglichrund, 40 cm lang, mit großer Schwanzflosse und großen, eiförmigen, abgerundeten, glattrandigen Schuppen; auf dem Rücken ist er purpurrot, an den Seiten rosenrot und violett, an Brust- und Bauchflossen orangegelb, letztere veilchenblau liniiert; Rücken- und Afterflosse sind grauviolett, rot gefleckt, die sehr große Schwanzflosse außerdem weiß gerandet. Aus dem griechischen Inselmeer ließ ihn Tiberius Claudius an die Küste von Kampanien versetzen, doch ist er jetzt aus den italienischen Meeren wieder verschwunden. Die Papageifische leben an felsigen Küsten in Spalten und Ritzen verborgen, sind äußerst gesellig und nähren sich wesentlich von Pflanzenstoffen. Das Fleisch ist nicht besonders geschätzt, doch werden Papageifische aus dem Roten Meer eingesalzen und getrocknet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 385.
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