Phlyktänuläre Augenentzündung

[804] Phlyktänuläre Augenentzündung (skrofulöse, ekzematöse Augenentzündung), Erkrankung der Augenbindehaut mit meist am Hornhautrand sitzenden, wässerige oder eiterige Flüssigkeit enthaltenden Bläschen, die sich nach einigen Tagen meist in flache Geschwürchen verwandeln. Bei Häufung zahlreicher Bläschen können größere Infiltrationen und Geschwüre am Hornhautrand entstehen. Durch reichliche Gefäßbildung und -Füllung entsteht ein gerötetes, keilförmig auf das Bläschen zustrebendes Gefäßbündel. Die p. A. befällt vor allem skrofulöse Kinder, auch nach Infektionskrankheiten (besonders nach Masern) tritt sie häufig auf. Sie ist meist mit heftiger Lichtscheu, die Lidkrampf verursachen kann, verbunden. Zur Beseitigung des Lidkrampfes dient Kokain und kaltes Wasser, zur Geschwürsheilung namentlich gelbe Quecksilbersalbe. Rückfälle sind häufig.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 804.
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