Pinēn

[890] Pinēn C10H16, Hauptbestandteil des Terpentinöls, findet sich auch in vielen andern ätherischen Ölen, bildet eine farblose Flüssigkeit, riecht eigentümlich, löst sich in Alkohol und Äther, nicht in Wasser, siedet bei 155° und verbindet sich mit 2 Atomen Chlor oder Brom, und diese Verbindungen zerfallen beim Erhitzen in Halogenwasserstoff und Paracymol. Bei 250–270° lagert sich P. in Dipenten um. Man kennt ein rechts- und ein linksdrehendes P., und aus beiden läßt sich inaktives P. darstellen. Beim Einleiten von trocknem Chlorwasserstoff entsteht Pinenhydrochlorid (künstlicher Kampfer) C10H17Cl, weiße Kristalle, die nach Kampfer riechen, bei 125° schmelzen[890] und bei 208° sieden. An der Luft nimmt P. Sauerstoff auf und verharzt; daneben bilden sich Ameisensäure, Essigsäure und wenig Cymol.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 890-891.
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