Pipette

[899] Pipette (franz., Saugröhre), eine Glasröhre, die etwa in ihrer Mitte eine Erweiterung besitzt und an einem Ende in eine Spitze ausläuft. Man benutzt die P., um aus einem Gefäß eine Flüssigkeit herauszunehmen, ohne es zu neigen (Stechheber). Man steckt die Spitze der P. in die Flüssigkeit, saugt am andern Ende, bis die Erweiterung mit der Flüssigkeit gefüllt ist, und verschließt das obere Ende mit der Zunge oder mit dem Finger; man kann dann die P. heben, ohne daß ein Tropfen herausfließt. Ist der Inhalt der P. bekannt und ein bestimmtes Volumen an der Röhre durch einen Feilstrich bezeichnet (Vollpipette), oder ist die P. mit einer Graduierung versehen (Maßpipette), so kann man die P. auch zum Abmessen von Flüssigkeiten benutzen. Sollen giftige Flüssigkeiten pipettiert werden, so steckt man an das obere Ende der P. einen mit einem Hals versehenen Kautschukballon und saugt die Flüssigkeit auf, indem man den Ballon etwas zusammendrückt und dann erst die Spitze der P. in die Flüssigkeit senkt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 899.
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