Prerau

[278] Prerau (tschech. Přerov), Stadt in Mähren, an der Betschwa, Knotenpunkt der Linien Wien-Krakau, Brünn-P. und P.-Olmütz der Nordbahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein altes festes Schloß mit Turm, ein gotisches Rathaus, ein Denkmal des A. Comenius, der hier an der lateinischen Schule der Mährischen Brüder wirkte, ein tschechisches Staatsobergymnasium, eine landwirtschaftliche Mittelschule, eine maschinengewerbliche Fachschule, eine Handelsschule, eine Kavalleriekaserne, Fabrikation von Metallwaren, Maschinen, Wagen, Farben, Kunstdünger, Seilerwaren, Branntwein und Zucker, Bierbrauerei und Mälzerei, Mühlen, lebhaften Handel und mit der selbständigen Israelitengemeinde (1900) 17,005 meist tschech. Einwohner. – In der Nähe der Stadt fand 15. Juli 1866 ein Kampf zwischen Österreichern und Preußen statt (s. Tobitschau). 1 km nördlich das Dorf Předmost mit 652 Einw., Fundstätte von vorgeschichtlichen Tierknochen (Wolf und Mammut), Steinwerkzeugen etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 278.
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