Quecksilberformamīd

[506] Quecksilberformamīd (Quecksilberharnstoff) Hg(CONH2)2 entsteht beim Lösen von frisch gefälltem Quecksilberoxyd in Formamid CONH3 (das durch Destillation von ameisensaurem Ammoniak mit Harnstoff erhalten wird), ist aber in festem Zustand nicht bekannt. Die Lösung ist farblos, reagiert schwach alkalisch, schmeckt wenig metallisch, wird durch Eiweißlösung nicht gefällt, durch ätzende Alkalien in der Kälte nicht verändert, scheidet beim Kochen mit verdünnten Alkalien Quecksilber ab, ist lichtempfindlich und wird in subkutaner Einspritzung bei Syphilis angewendet, da es nur geringe Reizerscheinungen verursacht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 506.
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