Rondeau

[127] Rondeau (franz., spr. rongdō) oder Rondel heißt ein einstrophiges Gedicht, das sich aus dem zum Rundtanz gesungenen Tanzlied entwickelt hat. Die ältesten französischen Rondeaus sind aus dem 13. Jahrh. Die einfachste Form ist die achtzeilige: AB a Aab AB, d.h. von dem zweizeiligen Refrain, der das R. beginnt, wird der erste Vers in der Mitte, werden beide Verse am Schluß der Strophe wiederholt. Man kannte auch längere Formen, doch war die achtzeilige, die seit dem 16. Jahrh. Triolett heißt, die beliebteste. Seit dem 15. Jahrh. begnügte man sich mit der Wiederholung der ersten Worte des Refrains und nannte diese Rentrement. Vgl. Pfuhl, Untersuchungen über die Rondeaus und Virelais (Königsb. 1887); G. Raynaud, Rondeaux et autres poésies du XV. siècle (Par. 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 127.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: