Russŭla

[332] Russŭla Pers. (Täubling), Pilzgattung aus der Ordnung der Gymenomyzeten und der Familie der Agarikazeen, schirmförmige, zentralgestielte Pilzkörper ohne Ring und Scheide mit steifwachsartigen, zerbrechlichen, nicht zerfließenden Lamellen. Alle Täublinge mit mildem Geschmack sind Speiseschwämme, man meidet sie in vielen Gegenden wegen ihrer großen Ähnlichkeit mit den giftigen Arten, unter denen der Speiteufel (R. emetica Fr., s. Tafel »Pilze II«, Fig. 2), mit 5–9 cm breitem, am Rande gefurchtem, rotem, gelbem oder weißem Hut, einfachen, nicht geteilten, weißen Lamellen und bis 5 cm hohem, glattem, weißem oder rotem Stiel, besonders gefürchtet wird. Auch der Gabeltäubling (R. furcata Pers., s. Tafel »Pilze II«, Fig. 5), mit 5–8 cm breitem, oben feucht schmierigem Hut, meist gegabelten, schmutzigweißen Lamellen und ca. 4 cm hohem, bis 1 cm dickem, weißem Stiel, wird von manchen für schädlich gehalten. Als eßbare Täublinge werden geschätzt der Ledertäubling (R. alutacea A. S.), der Blautäubling (R. cyanaxantha Fr.), der Grüntäubling (R. virescens Schaeff.), der eßbare Täubling (R. vesca Fr.), deren untereinander und von andern Arten oft schwer zu unterscheidende Fruchtkörper in wechselnden Formen und Farbennuancen auftreten können und deshalb nur in wenigen Gegenden von besonders erfahrenen Pilzliebhabern gesammelt werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 332.
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