Salviōni

[494] Salviōni, Carlo, ital. Sprachforscher, geb. 3. März 1858 in Bellinzona, studierte von 1879–82 in Leipzig erst Medizin und dann indoeuropäische und romanische Sprachen und promovierte dort 1882. 1885 habilitierte er sich in Turin für vergleichende Sprachwissenschaft, wurde 1890 Professor in Pavia und 1902 an Ascolis Stelle in Mailand. S. wendete sich besonders dem Studium der italienischen Dialekte zu, dessen erste Frucht die »Fonetica del dialetto moderno della città di Milano« (Turin 1884) war, und leitet seit Ascolis Rücktritt (1902) das »Archivio glottologico italiano«. In dieser und vielen andern Zeitschriften veröffentlichte er zahlreiche hochwichtige Monographien über moderne Dialekte, Ausgaben alter Texte, mit Darstellung der Lautlehre, Formenlehre und Syntax, etymologische Untersuchungen und Namensforschungen. Mit Cian zusammen veröffentlichte er die »Rime di Bartolomeo Cavassico notaio bellunese del secolo XVI« (Bologna 1903, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 494.
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