Sankuru

[571] Sankuru (Sankullu), rechtsseitiger Nebenfluß des Kongonebenflusses Kassai (s. d.), den Bogen des Hauptstromes im Süden wiederholend, wie der Uëlle-Ubangi im N., entsteht unter 10° südl. Br. als Lubilasch und bleibt bis zu den nach ihrem Entdecker benannten Wolf-Fällen (6° südl. Br.) auf der südlichen Randhöhe des Kongobeckens. Gelblich gefärbt, fließt er zwischen Sandsteinufern und endlosen Waldstreifen, wendet sich nach NW. und nach Aufnahme des Lubefu aus dem Basongolande westlich. Dem 4.° südl. Br. folgend, mündet er, sich südwestlich wendend, 350 m ü. M. unter 4°18´ südl. Br. und 20°45´ östl. L. in den Kassai, rechts von einer 20 m hohen, steilen Lateritwand begleitet. Erst 150 m, bald 2–3 km breit, wird er nahe der Mündung schmäler und infolge unzähliger Inseln und Sandbänke für die Schiffahrt äußerst schwierig. Der S. bildet mit dem Kassai eine 1000 km lange Wasserstraße vom Stanley Pool bis Lusambo durch stark bevölkerte Gebiete, deren Reichtum an Elfenbein und Kautschuk außerordentlich groß ist. Der Name S. ist auf den Kassai vom Eintritt des S. an bis zu dessen Mündung in den Kongo nicht auszudehnen, da der Kassai nach Wolf und François längern Lauf und größere Wasserfülle hat. Das Quellgebiet des S. wurde 1874 von Cameron durchreist, 1881 kamen Pogge und Wissmann an sein Ufer: Wissmann und François gaben 1885 für den Unter-, Wolf 1886 für den Oberlauf bessere Kenntnis und 1906 L. Frobenius.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 571.
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