Ubangi [1]

[854] Ubangi (Uëlle-U.), rechter Nebenfluß des Kongo unter etwa 173/4° östl. L. und 1/2° südl. Br., mit 19 km breitem Delta an seinen fünf Mündungen, setzt sich zusammen aus dem Mbomu (Norden) und Uëlle-Makua (Süden). Der Mbomu, auf der Grenze zwischen Kongostaat und Französisch-Kongo fließend, mit den rechten Nebenflüssen Uarra, Schinko, Bali u. a., zieht durch wald- oder savannenbedecktes, zum Teil gebirgiges Land (bis 1000 m) mit vielen Völkerschaften. Der Uëlle, früher von Schweinfurth, der ihn 1870 entdeckte, und Junker für den Oberlauf des Schari gehalten, 1887 von van Gèle befahren, entspringt 1350 m ü. M. und fällt unter zahlreichen Stromschnellen gleich seinen Nebenflüssen (links Bomokandi [s. d.], rechts Dongu und Uërre) bis zu seiner Vereinigung mit dem Mbomu auf 400 m, durch ein auf 6 Mill. Bewohner geschätztes Gebiet. Bis 5° nördl. Br. ostwestlich als U. weiter fließend, empfängt der Strom rechts den Kotto, Kuango, Kemo (dem Scharisystem sehr nahe kommend), biegt dann, auch fernerhin immer auf genannter Grenze, bei den Songostromschnellen nach S. Bei 2350 km Stromlänge ist er von hier an für kleine Dampfer schiffbar. Für den Mittellauf des U. fand sich auch früher der Name Mobangi.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 854.
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