Savaii

[644] Savaii (Sawaii), die größte der Samoainseln (s. Samoa, mit Karte), ist 1707 qkm groß, und in dem bis 1646 m hohen, gebirgigen Innern sind große Teile mit Blockgeröll übersät, und der durchlässige vulkanische Boden saugt die Niederschläge ein, so daß oberirdische Flüsse selten sind; die Humusbildung ist gering. Die vulkanische Tätigkeit betrachtete man im allgemeinen als erloschen, da dichter Urwald bis in die höchsten Regionen hinauf die Berge bedeckt. Die Überlieferungen der Eingebornen berichteten freilich noch von Ausbrüchen vor einer Reihe von Geschlechtern, und tatsächlich begannen schon 1902 vulkanische Eruptionen im Innern der Insel und wiederholten sich nach vorangegangenen Erdbeben 5. Aug. 1905 und später mit großer Heftigkeit, wobei Lavaströme gegen die Küste vordrangen. So scheint der Kulturwert der Insel nicht groß zu sein, und die europäische Pflanzung hat sich ihr noch kaum zugewandt. S. ist auch nicht seiner Größe entsprechend bevölkert. 1902 zählte man 13,201 Eingeborne, 1906: 149 Mischlinge, 7 Chinesen, 46 Weiße (9 Deutsche, 23 Engländer, 5 Amerikaner, 4 Franzosen, 2 Dänen, 1 Schwede). Fast alle Ortschaften liegen an der Küste, wo die Kokospalme, Fische und Seetiere Nahrung bieten. Am besten ist die Ostküste bevölkert, wo auch der größte Ort, Safotulasai, mit ziemlich geschütztem Hafen gelegen ist. Andre wichtige Ortschaften sind Paluali an der Südküste, Salialua an der Westküste, Matauta an der Nordostküste mit gutem Hafen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 644.
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