Schweifaffe

[171] Schweifaffe (Saki, Pithecia Desm.), Affengattung der Breitnasen (Platyrrhini), gedrungen gebaute Tiere mit langer, lockerer Behaarung, kräftigen Gliedmaßen und dickem, buschig behaartem Schwanz. Das Haar des Oberkopfes ist in der Mitte gescheitelt, das der Wangen und des Kinnes bildet einen kräftigen Bart. Die wenigen Arten leben in trockenen Wäldern des nördlichen Südamerika. Sie schlafen am Tage und werden erst nach Sonnenuntergang lebhafter; in der Gefangenschaft sind sie leicht zähmbar, aber oft mürrisch und verdrießlich. Der Satansaffe (Judenaffe, P. Satanas Geoffr., s. Tafel »Affen VI«, Fig. 3) ist 40 cm lang. mit fast ebenso langem Schwanz, schwarz oder dunkelbraun, mit einer Art Mütze auf dem ganz runden Kopf und mit schwarzem Bart und Schwanz. Er findet sich häufig am obern Marañon und Orinoko, ist sehr wild und reizbar und bleibt auch in der Gefangenschaft immer böse. Nach Europa kommt er selten. Der Zottelaffe (P. hirsuta Geoffr. s. Tafel »Affen VI«, Fig. 4), 50 cm lang, mit ebenso langem Schwanz, bärenartiger, schwarzer, grau gesprenkelter, an der Brust rötlichschwarzer, an der Innenseite der Schenkel rötlichweißer Behaarung lebt in dem Gebiete zwischen Amazonas und Negro, kommt morgens und abends in zahlreichen Trupps aus den Wäldern und erfüllt die Luft mit durchdringendem Geschrei. Gezähmt ist er sehr anhänglich.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 171.
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