Schweller

[201] Schweller heißen in der Orgel Vorrichtungen, die ein eigentlich jeder Orgel versagtes Anschwellen und Abschwellen der Tonstärke ermöglichen. Die ältesten derartigen Einrichtungen sind die Jalousieschweller und Dachschweller, die schon Ende des 18. Jahrh. gebaut wurden und darin bestanden, daß zarte Zungenstimmen in einen Kasten gestellt wurden, der durch einen Tritt mehr oder minder geöffnet oder geschlossen werden konnte, so daß der Schall verstärkt oder abgeschwächt wurde. Für durchschlagende Zungen wie im Harmonium brachte man auch einen Schwelltritt an, der den Winddruck zu verstärken ermöglichte. Jetzt baut man komplizierte Schwellvorrichtungen (Rollschweller, Crescendowalzen), die mittels eines Balanciertrittes sämtliche Stimmen der Orgel von den zartesten bis zu den stärksten allmählich mechanisch in oder außer Aktion setzen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 201.
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