Sif

[455] Sif (d. h. die Genossin), in der nord. Mythologie Gattin des Thor, dem sie eine Tochter, die Thrud (»Kraft«), gebar und einen Stiefsohn, den Schneeschuhläufer und Bogenschützen Ull (s. d.), in die Ehe brachte. Als ihr Loke einst das schöne, goldglänzende Haar hinterlistigerweise abgeschoren hatte, zwang ihn Thor, ihr von den kunstreichen Zwergen einen neuen Haarschmuck von Gold machen zu lassen, der dann wie andres Haar wuchs, ein Zug, der vielleicht auf das Ährenfeld deutet, dessen goldener Schmuck in der Glut des Spätsommers abgeschnitten, dann aber von unsichtbar wirkenden Erdkräften neu gewoben wird.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 455.
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