Sikiang

[461] Sikiang (Hsi-kiang, »Weststrom«), größter Fluß Südchinas, entsteht aus dem Zusammenfluß des Hungkiang und des südlichern, weit kürzern Yükiang, die beide in der Provinz Yünnan entspringen und sich in Kwangsi zu einem 400–500 m breiten, aber wegen Stromschnellen kaum schiffbaren Strom vereinigen. Doch befahren Dschonken den Hungkiang bis Tsienkiang, ebenso seinen linken Nebenfluß, den Liukiang mit dem Ikiang und Lungkiang, und den Yükiang über Nanningsu bis Pese. Bei Wutschoufu betritt er die Provinz Kwangtung und ist nun bis zum Meere schiffbar, wird hier auch von Dampfern befahren. Bei Sanschui trifft er mit dem Pékiang (Nordfluß) zusammen und bildet nun ein Delta. Während der eigentliche S. bei Sanschui nach Süden biegt und bei Macao ins Südchinesische Meer mündet, fließt ostwärts der Perlfluß bei Kanton (s. d.) vorüber und verbreitert sich nach Aufnahme des Tungkiang (Ostfluß) zum Kantonfluß, der in mächtiger Breite ins Meer fällt. Am S. ist ein Dutzend von Plätzen dem Fremdhandel geöffnet, doch sind sie außer Sanschui und Wutschoufu bisher ohne internationale Bedeutung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 461.
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