Sortes

[623] SortesLose«), im alten Italien Spruchtäfelchen zur Weissagung, die man mischte und dann zog. In besonderm Ansehen stand durch diese Art Orakel das Heiligtum der Fortuna Primigenia (s. d.) in Präneste, wo ein Knabe das Mischen und Ziehen der eichenen S. versah. Siebzehn solcher Lossprüche, mit Unrecht S. Praenestinae genannt, sind erhalten, vier im bronzenen Original, die andern in Abschriften. S. nannte man später auch als Prophezeiungen verwendete Stellen eines durch Aufschlagen ermittelten Buches (z. B. der Bibel), oder auch auf Blätter geschriebene Verse (namentlich des Vergil), die man zog.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 623.
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