Sumpfbiber

[205] Sumpfbiber (Schweifbiber, Biberratte, Myopotamus Geoffr.), Nagetiergattung aus der Familie der Trugratten (Echimyidae). Der Koïpu (M. coypu Geoffr., s. Tafel »Nagetiere II«, Fig. 2), 40–45 cm lang, mit fast ebenso langem, drehrundem, geschupptem und borstig behaartem Schwanz, untersetztem Leib, kurzem, dickem Hals, dickem, langem, breitem, stumpfschnäuzigem Kopf, kleinen, runden Ohren, kurzen, kräftigen Gliedmaßen, fünfzehigen Füßen, an den hintern Füßen mit breiten Schwimmhäuten und stark gekrümmten, spitzigen Krallen, ist oberseits dunkelbraun, an den Seiten rot-, unterseits schwarzbraun, an der Nasenspitze und den Lippen weiß oder hellgrau. Er bewohnt das gemäßigte Südamerika vom 24.–43.° südl. Br., vom Atlantischen bis zum Stillen Ozean und lebt paarweise an Seen und Flüssen in selbstgegrabenen Höhlungen, fast ausschließlich im Wasser. Er nährt sich hauptsächlich von Gras, frißt aber auch Wurzeln, Blätter und Körner. Das Weibchen wirft 4–6 Junge. Man jagt den S. des Pelzes halber, der als Nutria (s. d.) in den Handel kommt, und in manchen Gegenden ist das Tier fast schon ausgerottet. Das weiße Fleisch wird an vielen Orten von den Eingebornen gegessen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 205.
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