Tanasee

[304] Tanasee (Tsana-, Dembeasee), durch einen Kesselbruch entstandener See im Hochland Abessiniens, südlich von Gondar, zwischen 11°35' und 12°16' nördl. Br., 1755 m ü. M., von N. nach S. 71, von O. nach W. 65 km lang, im südlichen Teil 72 m tief[304] (gegen N. vielleicht 100 m) und 3630 qkm groß. Von über 2000 m hohen, oft schneebedeckten, vulkanischen Bergen und fruchtbaren Hochebenen umgeben, nimmt er außer mehr als 30 kleinern Flüssen im S. den Abai auf, der ihn im SO. verläßt und später Bahr el Asrak (Blauer Nil) heißt. Von den vielen meist bewohnten Basaltinseln ist Dek die größte. Der See hat Fische und Nilpferde, keine Krokodile. Im NW. liegt Wensigheh (besuchte Thermen), im SO. die Handelsstadt Korata. Der T. soll mit dem Psebo oder Koloe der Griechen zu identifizieren sein.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 304-305.
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