Tapezieren

[318] Tapezieren, die Wände mit Tapeten überziehen; im weitern Sinne die Kunst des Dekorateurs, der in den Wohnungen Vorhänge, Gardinen, Portièren etc. anordnet; auch die Polsterung von Sitzmöbeln gehört in das Gebiet des Tapeziererhandwerks. Das T. ist zuerst von den Franzosen künstlerisch ausgebildet worden. Nachdem sie bis um die Mitte der 1860er Jahre den europäischen Geschmack fast allein beherrscht hatten, machten sich zuerst die Österreicher, seit Mitte der 1870er Jahre auch die Deutschen unabhängig. Vgl. Reuter, Schule des Tapezierers (4. Aufl., Leipz. 1906); Kolb und Seubert, Der Dekorateur (Stuttg. 1886–88); Luthmer, Werkbuch des Tapezierers (das. 1889) und Werkbuch des Dekorateurs (das. 1896 ff.); »Die Tapezierkunst« (Berl. 1887–95,80 Tafeln); Streitenfeld, Die Praxis des Tapezierers etc. (72 Tafeln, das. 1888–89); Deville, Dictionnaire du tapissier (Par. 1879–80, 2 Bde.); Sauvage und Eckhardt, Die Tapezierkunst (Berl. 1906), und die Literatur bei Artikel »Tapeten«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 318.
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