Telethermometer

[395] Telethermometer (griech.), von Puluj angegebener Apparat zur Temperaturmessung, der auf der Anwendung zweier Leiter beruht, die ihren galvanischen Widerstand mit der Temperatur in entgegengesetztem Sinne ändern. Der thermometrische Teil besteht aus einem zugeschmolzenen Glasröhrchen, das einen karbonisierten Kohlenfaden und eine Eisendrahtspirale enthält und mit Wasserstoff gefüllt ist. Kohlenfaden und Eisenspirale bilden zwei Zweige einer Wheatstoneschen Brücke und sind durch drei Zuleitungsdrähte mit dem messenden Teile der Brücke verbunden, der eine empirische Temperaturskala trägt. Mit der Temperatur nimmt der Widerstand des Kohlenfadens ab, diejenige der Eisenspirale aber zu, und dementsprechend ändert sich der Nullpunkt des Spannungsunterschiedes auf dem Meßdrahte. Die Lage dieses Nullpunktes wird mittels des Galvanometers oder des Telephons bestimmt, indem ein Kontakt an dem Meßdraht solange verschoben wird, bis das Galvanometer keinen Ausschlag oder das Telephon keinen Ton mehr gibt. Vgl. Thermophon.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 395.
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