Thonet

[499] Thonet, Michael, Industrieller, geb. 2. Juli 1796 in Boppard, gest. 3. März 1871 in Wien, erlernte die Tischlerei, bemühte sich seit 1830 um Herstellung von Möbelbestandteilen durch Biegen dicker Furniere, nahm 1840 die ersten Patente auf Möbel aus gebogenem Holz und ging 1842 zur Ausbeutung seiner Erfindung nach Wien. 1849 begann er selbständig zu arbeiten, und 1853 übertrug er das Geschäft auf seine Söhne, behielt aber die Oberleitung bis zu seinem Tode. 1856 wurde in Koritschan in Mähren die erste, 1861 in Bistritz die zweite, 1865 in Groß-Ugrocz in Ungarn die dritte Fabrik erbaut, und 1867 wurden zu Saybusch in Galizien und in Hallenkau Anstalten zur Herstellung von Möbelstäben eingerichtet. 1860 konstruierte T. ein Rad (Thonetsches Rad), dessen metallene Nabe das Auswechseln zerbrochener Speichen ohne Nacharbeiten ermöglicht; dasselbe wird mehrfach in Feldartillerien benutzt. Vgl. die von seinen Söhnen herausgegebene Jubiläumsschrift »Michael T.« (Wien 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 499.
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