Trockenmaße

[734] Trockenmaße, Hohlmaße zur Messung schüttbarer Gegenstände (Getreide, Salz etc.), die auch nach Einführung des metrischen Systems nicht überall mit den Flüssigkeitsmaßen zusammengefallen sind, sondern zum Teil anders gegliedert und benannt wurden. Große Unterschiede in der Menge der gemessenen Ware entstehen nicht bloß durch wagerechtes Abstreichen oder Aufhäufen, zumal bei weiten und niedrigen Gefäßen, sondern auch durch ruhiges Einschütten oder kräftiges Hinabwerfen sowie durch Stillhalten oder Rütteln des Maßes. Da die hierüber erlassenen Vorschriften einem Betrug nicht völlig vorbeugen können, ist der Handel mehr und mehr vom Messen zum Wiegen übergegangen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 734.
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