Verstimmung

[110] Verstimmung, Störung des seelischen Gleichgewichts, bei der die Stimmung des Individuums nicht im Einklang mit seiner Umgebung steht. Vorübergehende V. kommt bei vielen reizbaren Personen bei leichtern Störungen, z. B. sehr häufig bei Stuhlverstopfung, oft aber auch ohne jedesmal nachweisbare körperliche Indisposition vor und ist von keiner Bedeutung. Dauernde V. ist dagegen ein wichtiges Zeichen beginnender Geisteskrankheiten. Den Typus der heitern V. repräsentiert die Manie, denjenigen der traurigen V. die Melancholie, den der reizbaren V. die Hypochondrie, manche Fälle von Epilepsie und chronischem Alkoholismus. Vgl. Ärger.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 110.
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