Tondeur

[606] Tondeur (spr. tongdör), Alexander, Bildhauer, geb. 17. Juli 1829 in Berlin, gest. daselbst 21. Juli 1905, besuchte seit 1848 die dortige Akademie und bildete sich dann unter Bläsers Leitung weiter aus. Nach zweijährigem Aufenthalt in Rom, wo eine verwundete Venus entstand, die von der Iris zum Olymp getragen wird, worauf eine Marmorgruppe der Mutterliebe folgte, begann er 1858 in Berlin eine ausgedehnte Tätigkeit namentlich in allegorischen und mythologischen Gestalten. Dieser Art sind eine Borussia als Brunnenfigur mit den vier Hauptflüssen Preußens, Frühling, Sommer und Herbst als dekorative weibliche Gewandfiguren, ein Triton in der Muschel und zwei der kolossalen Städtefiguren in der Berliner Börse, die Vasen zum Andenken an den dänischen und an den deutsch-österreichischen Krieg, eine Gruppe: Tag und Nacht, Pan, der eine Wasser schöpfende Nymphe überrascht (1867). Auch hat er die beiden Bronzestatuen Bülows und Blüchers am Postament der großen Kölner Reiterstatue Friedrich Wilhelms III. von Bläser, eine große Anzahl von Büsten und zwei Restaurationen von Reliefs der pergamenischen Gigantomachie (s. Tafel »Bildhauerkunst IV«, Fig. 7 u. 9) ausgeführt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 606.
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