Waidhofen

[317] Waidhofen, 1) (W. an der Thaya) Stadt in Niederösterreich, an der Thaya und der Staatsbahnlinie Wolframs-Martinsberg, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein altes Schloß, einen Stadtpark mit dem Denkmal Hamerlings (1890), ein Landesrealgymnasium, Sparkasse, Krankenhaus, Fabrikation von Knöpfen, Gummiwaren, Bierbrauerei und (1900) 2400, mit dem angrenzenden Dorf Alt-W. 2576 Einw. – 2) (W. an der Ybbs) Alte, früher befestigte Stadt mit eignem Statut in Niederösterreich, 358 m ü. M., in freundlicher Lage am linken Ufer der Ybbs, an der Staatsbahnlinie Amstetten-Kleinreifling und der Ybbstalbahn (W.-Kienberg-Gaming), Sitz eines Bezirksgerichts und beliebte Sommerfrische, hat eine Pfarrkirche (1279), einen zum Andenken an die Niederlage der Türken (1532) erbauten Stadtturm und einen Torturm, ein schönes, von Schmidt restauriertes Schloß des Freiherrn v. Rothschild, einen Stadtpark mit Schwimmbad, eine Landesoberrealschule, eine Lehrwerkstätte für Eisen- und Stahlgewerbe, Sparkasse, Krankenhaus, Wasserheilanstalt, Fabrikation von Sensen, Kochgeschirr, Wagenachsen u. -Federn, Zeugschmiede- und Drahtwaren, Bierbrauerei, Dampfsäge, Kunstmühle, Gerberei, Elektrizitätswerk und (1900) 4448 Einw. Gegenüber am rechten Ybbsufer liegt der Markt Zell an der Ybbs mit Schloß und 926 Einw. Nördlich von W. erhebt sich der aussichtsreiche Sonntagsberg (704 m) mit Wallfahrtskirche; südlich der Buchenberg (785 m) mit Anlagen und Kapelle und östlich über dem Markt Ybbsitz (mit Eisenindustrie, Bezirksarmenhaus und 1017 Einw.) der Prochenberg (1123 m) mit Schutzhütte und Aussichtswarte. Vgl. Kopetzky, Führer durch W. an der Ybbs (2. Aufl., Waidhofen 1908).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 317.
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