Wanderleber

[364] Wanderleber (Hepar migrans), abnorme Beweglichkeit der Leber, bei der das Organ infolge Erschlaffung seiner Befestigungsbänder nach unten sinken kann. Die W. wird nur bei Frauen meistens nach einer Schwangerschaft beobachtet, während welcher Hängebauch bestand. Sie verursacht Schmerzen oder wenigstens ein unangenehmes Druckgefühl im rechten Hypochondrium, die bei körperlichen Anstrengungen oder bestimmten Bewegungen (Bücken) mit Ohnmachtsanwandlungen verbunden sein können. Man erreicht die Zurückhaltung der Leber in ihrer normalen Lage, womit alle Beschwerden sofort aufhören, durch Anlegen einer gutsitzenden Leibbinde mit darin befestigtem Polster.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 364.
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