Wundernetz

[768] Wundernetz (Rete mirabile), eine eigentümliche Verzweigung von Blutgefäßen, die zustande kommt, wenn eine Arterie oder Vene nicht, wie in der Regel, allmählich immer feinere Zweige abgibt, sondern sich auf einmal in ein Büschel von solchen auflöst. Dies unipolare W. wird zu einem hipolaren W., wenn die Äste wieder zusammenfließen. Man findet derartige, in ihrer Bedeutung noch nicht recht erklärte Gebilde z. B. an der Schwimmblase und den Augen vieler Fische, bei Säugetieren im Bereich der Eingeweidearterien, an den Gliedmaßen etc. Allgemein bei Wirbeltieren sind sie als Malpighische Knäuel (glomeruli Malpighii) in der Niere verbreitet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 768.
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